Kennen wir sie nicht alle, diese hübschen Zitate auf Facebook, Google Plus & Co., die meist gemeinsam mit einer schönen Grafik präsentiert werden und zahlreiche „Gefällt-mir“-Bekundungen und Klicks erhalten? Ob in der Timeline auf Facebook, im Twitter-Stream oder auf der Google-Plus-Seite, täglich lese ich berühmte Zitate, die von Freunden und Bekannten gepostet werden:
„Denn die Menschen, die verrückt genug sind, zu glauben sie könnten die Welt verändern, sind diejenigen, die es tun.“ (Think-different-Kampagne, Apple)
„Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling.“ (Peter Benary)
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ (Weissagung der Cree)
„Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein, das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei.“ (Rosa Luxemburg)
Zitate, wie diese, erhalten in den sozialen Netzwerke eine große Aufmerksamkeit, werden von vielen Usern mit einem „Gefällt-mir“-Klick belohnt und fleißig weiterverbreitet.
Aber nehmen wir uns die Worte auch wirklich zu Herzen oder reicht es in unserer Gesellschaft nur noch zu einem schnellen und achtlosen „Gefällt mir“?
Weltprobleme? Ach komm, man kann doch eh nichts ändern!
Wenn es darum geht, sich aktiv für die Verbesserung der Welt einzusetzen, winken viele Menschen ab und argumentieren: „Man kann doch eh nichts ändern!“. Ob es um Armut, Menschenrechtsverletzungen, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Tiermisshandlungen oder andere Missstände in unserer Welt geht – die Mehrheit der Menschen sieht das Unrecht und wünscht sich eine Verbesserung der Situation, aber nur die wenigsten sind bereit aktiv etwas dafür zu tun. Eingespannt in unseren Alltag, beschäftigt mit unseren persönlichen Problemen, fällt es schwer über den Tellerrand hinauszublicken und sich mit solch großen Themen zu beschäftigen.
Dranbleiben!
Wer sich aktiv für eine gute Sache einsetzt, lernt schnell, wie wichtig Geduld und Durchhaltevermögen sind. Die Welt lässt sich nicht von heute auf morgen grundlegend verändern.
“Steter Tropfen höhlt den Stein”
Es braucht viele kleine Schritte und einen festen Willen, um etwas zu verändern. Organisationen, wie beispielsweise Greenpeace oder Amnesty International, kämpfen seit vielen Jahren für eine gute und wichtige Sache und erreichen trotzdem nur kleine Verbesserungen. Dennoch geben die Mitglieder dieser Organisationen nicht auf und bleiben am Ball. Wer sich für eine bessere Welt engagiert, weiß, dass Veränderungen ihre Zeit brauchen und dass es vieler kleiner Schritte bedarf bis sich Teilziele erreichen lassen. Dennoch ist ihr Engagement wichtig und Aktivisten und freiwilligen Helfern solcher Organisationen gebührt unser aller Dank und Anerkennung.
Die kleinen Dinge
Um unsere Welt ein wenig besser zu machen, muss man sich nicht gleich an Gleise ketten lassen oder sich mit einem Megaphon in die Fußgängerzone stellen. Aber es gibt viele kleine Dinge, die wir tun können und die zu einer Verbesserung unserer Gesellschaft und der Welt beitragen.
- Behandelt Eure Mitmenschen mit Respekt und Mitgefühl
- Schweigt nicht, wenn ihr in der Öffentlichkeit menschenverletzende und hetzerische Reden hört
- Helft Menschen aus Eurer Umgebung, die Unterstützung brauchen und fragt Euch dabei nicht, was Ihr dafür als Gegenleistung erhaltet
- Spendet an Organisationen, die sich für eine gute Sache einsetzen
- Geht wählen – nur das macht unsere Demokratie stark
- Lasst das Auto öfters mal stehen und fahrt mit dem Fahrrad oder lauft zu Fuß
- Spart Energie im Haushalt
- Hinterfragt die Informationen, die Ihr in den Medien lest, hört und seht. Bezieht Eure Informationen aus möglichst vielen Quellen, um ein objektiveres Bild zu erhalten
- …
Bei sich selbst anfangen
Mir gefallen die vielen Bilder mit Zitaten, die jede Woche in den sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Denn sie erinnern mich daran, über den Tellerrand zu schauen und meinen Teil zu einer besseren Welt beizutragen; mir immer wieder bewusst zu machen, was ich persönlich tun und im täglichen Leben verbessern kann. Und somit möchte ich diesen Beitrag auch mit einem Zitat beenden:
„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.“ (Albert Schweitzer)